Inklusiv, integrativ, innovativ – „Zukunftskonzept Chancengleichheit im Landkreis Kelheim“

25. Juli 2019: Der „inklusive“ Gedanke einer gleichberechtigten und barrierefreien gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeit aller Menschen im Landkreis Kelheim ist Aufgabenschwerpunkt des „Zentrums für Chancengleichheit“ im Landratsamt Kelheim. Wie kann das gelingen?
Übergabe Förderbescheid LEADER

Allen Bürgerinnen und Bürgern soll ein selbstbestimmter Platz in einer barrierefreien Gesellschaft gesichert und ihre Teilhabe am politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben ermöglicht werden. Dies fordert sowohl die UN-Behindertenrechts-konvention, die der Landkreis Kelheim in seinem Aktionsplan 2013 adaptiert hat und das Seniorenpolitische Gesamtkonzept des Landkreises aus dem Jahr 2014. Die Herausforderung besteht darin, die Infrastruktur- und Ortsplanungen dementsprechend anzupassen, Wohnen zu Hause zu ermöglichen und gleichzeitig Betreuung und Pflege sicherzustellen, für ausreichende Mobilität, Gesundheitsversorgung, Freizeitangebote und den Zugang zur Natur zu sorgen.

„Mit dem Seniorenpolitischen Gesamtkonzept und dem Aktionsplan Inklusion wurden wichtige Grundlagen für die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Kelheim erarbeitet. Bedeutende Projekte zur Durchsetzung der Ziele dieser Pläne wurden im Rahmen von LEADER bereits realisiert. Ich nenne hier nur das Cabrizio in Offenstetten, neugeschaffene barrierefreie Naturerlebnisse im Altmühltal, die Kunstwerkstatt für Menschen mit Behinderung, das Netzwerk Demenz, die Brückenpflege oder die Unterstützung des Hospizvereins. Aber die Entwicklung schreitet voran und wir müssen uns an die neuen Anforderungen und Gegebenheiten anpassen, die einerseits Erfahrung, andererseits aber auch Kreativität und neue Ideen braucht“, so Landrat Martin Neumeyer.

Unter der Federführung des Zentrums für Chancengleich im Landratsamt Kelheim sollen gemeinsam mit Akteuren aus der Senioren- und Behindertenarbeit, aus Vertretern der Gemeinden, der Wohlfahrtsverbände, Krankenkassen und Fachleuten aus den relevanten Bereichen der Sozialen Arbeit gebündelt Zielsetzungen und Maßnahmen erarbeitet werden. „Wir wollen insbesondere mit der Zeit der Ehrenamtlichen sorgsam umgehen. Auch hier spüren wir gesellschaftliche Veränderungen. Umso wichtiger ist es, Energien zu bündeln und hier sehe ich durchaus Potential“, so Gabi Schmid vom Zentrum für Chancengleichheit im Landkreis Kelheim.

Die Entwicklung eines abgestimmten Zukunftskonzeptes für Chancengleichheit für den Landkreis Kelheim zur verbesserten Teilhabe von Menschen mit Handicap oder altersbedingten Einschränkungen – so lautet die Aufgabe im Rahmen des LEADER-Projektes.


Die Inhalte:

  • •Analyse bestehender Fachkonzepte (u.a. Aktionsplan Inklusion, Seniorenpolitisches Gesamtkonzept) und der daraus entwickelten Maßnahmen
  • Durchführung von strukturierten Expertengesprächen u.a. mit Wohlfahrtsverbänden, Senioren- und Inklusionsbeauftragten der Kommunen, politische Vertreter, Zentrum für Chancengleichheit und Fachgruppen-Sprecher
  • Konzept-/Berichterstellung: Auswertung und Abschlussbewertung, Ziel- und Entwicklungsvorschläge, Projektvorschläge

„Das LEADER-Förderprogramm hat unter anderem die Leitgedanken innovative Projekte auf den Weg zu bringen und die Herausforderungen des demographischen Wandels anzugehen. Diese Aspekte wurden im Projekt sehr gut aufgegriffen.  Es wird außerdem deutlich, dass wir mit dieser EU-Förderinitiative gezielt auf die Bedürfnisse und Notwendigkeiten eingehen können, die bei der Bevölkerung vor Ort Priorität haben. Im LEADER-Prozess des Landkreises Kelheim haben vor allem soziale Themen einen besonderen Schwerpunkt,“, so Agnes Stiglmaier zuständige LEADER-Koordinatorin am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt.