"Vorsicht, Lebensgefahr!" - Wichtige Regeln zum Verhalten am Bahnübergang

25. Mai 2020: "Vorsicht, Lebensgefahr!" - Wichtige Regeln zum Verhalten am Bahnübergang
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Das Landratsamt Kelheim informiert im Rahmen der Verkehrssicherheit:


„Vorsicht, Lebensgefahr!“ - Wichtige Regeln zum Verhalten am
Bahnübergang


Immer wieder kommt es zu schweren Verkehrsunfällen an Bahnübergangen - mit leider auch tödlichem Ausgang. So wurden im Jahr 2016 140 Unfälle auf Bahnübergängen der Deutschen Bahn registriert. Dabei kamen 28 Menschen ums Leben.

Über 90 Prozent der Kollisionen sind auf das Fehlverhalten der Straßenverkehrsteilnehmer zurückzuführen. Leichtsinn, Unaufmerksamkeit und Unkenntnis sind die häufigsten Ursachen.

Viele Menschen wissen gar nicht, was das Andreaskreuz oder andere Sicherungsanlagen am Bahnübergang bedeuten. Eine fatale Wissenslücke – immerhin kreuzen sich Straße und Schiene bundesweit rund 17.000 Mal.

Züge haben wegen ihrer großen Masse und der hohen Geschwindigkeiten einen sehr viel längeren Bremsweg als ein Pkw. Bis zu 1.000 Meter benötigt etwa ein 100 km/h schneller Reisezug zum Anhalten. Hinzu kommt, dass Schienenfahrzeuge spurgebunden sind und gerade moderne Züge aufgrund ihrer Fahreigenschaften vergleichsweise spät gehört werden können.

Ein Bahnübergang wird im Vorfeld mit speziellen Verkehrsschildern angekündigt. Das Andreaskreuz bedeutet, dass Züge am Bahnübergang absolute Vorfahrt haben – auch an Fuß-, Feld-, Wald- oder Radwegen! Der Abstand zum Bahnübergang ist durch Balken gekennzeichnet. Sie stehen in 240 Meter (3 Streifen), 160 Meter (2 Streifen) und 80 Meter (1 Streifen) Entfernung - oft in Verbindung mit Schildern zur Begrenzung der Geschwindigkeit.


• Nähern Sie sich dem Bahnübergang langsam und seien Sie bremsbereit.

• Beachten Sie die Verkehrszeichen mit der zulässigen (Höchst-)Geschwindigkeit.

• Auf keinen Fall überholen!

• Achten Sie auf akustische Signale der Bahnübergangsanlage oder der Züge.

• Verringern Sie die Lautstärke Ihres Radios. Nehmen Sie ggf. die Kopfhörer ab.

• Fahren Sie erst weiter, wenn Sie sich genau vergewissert haben, dass kein Zug kommt! Blicken Sie am Andreaskreuz in Ruhe nach beiden Seiten über die Strecke. Es kann ein weiterer Zug aus der Gegenrichtung kommen, der vom wegfahrenden Zug verdeckt wurde.

• Bleiben Sie bei rotem Licht am Bahnübergang immer stehen, auch wenn die Schranken noch oben sind. Bei gelbem Licht und rotem Blinklicht ebenfalls anhalten!

• Geschlossene Schranken bedeuten Stopp! Umfahren Sie sie niemals und klettern Sie nicht darüber!

• Bleibt Ihr Fahrzeug auf dem Bahnübergang liegen, verlassen Sie es und rufen Sie unverzüglich den Notruf mit der „112“ an. Ihr Leben und das Ihrer Mitmenschen ist wichtiger als Ihr Auto!

• Ein sicherer Warteplatz ist nicht an oder auf der Schranke, sondern vor dem Andreaskreuz. Überbreite Ladung eines Güterzugs und der Luftsog sind für Passanten auch neben der Fahrspur gefährlich.

• Bei stockendem Verkehr niemals auf die Gleise oder in den Bereich zwischen den Schranken fahren! Wer dort nicht weiterkommt, schwebt in Lebensgefahr.