Kontaktpflege zu Betrieben ist eine wichtige Aufgabe der Wirtschaftsförderung

19. Januar 2018: Betriebsbesuch bei Fa. Kirson GmbH

In Begleitung von Bürgermeister Thomas Reimer eröffnete Landrat Martin Neumeyer am 9. Januar 2018 den diesjährigen Reigen seiner Gespräche mit Vertretern von Landkreisunternehmen. Nach einer Vorstellung der Kirson GmbH und einem Rückblick auf das äußerst erfolgreiche Geschäftsjahr 2017 fand Geschäftsführer Göhl lobende Worte für die Zusammenarbeit mit den Stadt- und Landkreisbehörden. Benötigte Genehmigungen seien in der Vergangenheit immer konstruktiv geprüft und schnell erteilt worden. Auch ansonsten gäbe es keinen Anlass zur Klage über mangelnde Unterstützung durch die öffentlichen Einrichtungen.

Beim anschließenden Betriebsrundgang bat Göhl sowohl den Landrat wie auch den Bürgermeister sich körperlich zu ertüchtigen. Um ein besseres Verständnis von der beschwerlichen Arbeit der Maschinen- und Anlagenführer zu vermitteln, hoben die beiden Politiker einige Garnspulen, die zwischen 15 und 18 Kilogramm wiegen können, in ein Vorratsgatter aus dem die Maschinen der Kirson GmbH dann die Längsfäden abziehen. Die Kirson-Maschinen- und Anlagenführer müssen pro Arbeitstag zwischen 60 und 120 dieser Spulen heben und mit Feingefühl in eine Halterung einpassen.

Mit Stolz zeigte Geschäftsführer Jörg Göhl an einer der jüngst gebauten Maschinen ein Spulengatter, bei dem die vollen Spulen nicht mehr in die Hand genommen müssen. Den Maschinen- und Anlagenführern an dieser Maschine bleibt zukünftig das Heben von 50 Prozent der schweren Garnspulen erspart. Das völlig neue Gatter, das Kirson 2017 zum Patent anmeldete, basiert auf der Idee eines Mitarbeiters aus der KVP-Abteilung, wobei KVP für Kontinuierlicher Verbesserungsprozess steht. Göhl ist besonders stolz darauf, dass die gefundene Lösung weder Roboter noch die zurzeit in aller Munde befindlichen Cobots (also Roboter, die gemeinsam mit Menschen eine Arbeit erledigen) benötigt.

Bei Kirson werde sehr viel Wert darauf gelegt, dass die angestrebten Verbesserungslösungen einfach und wirksam seien. Göhl unterstrich, dass eine Innovation noch keine Leistung an sich darstelle. Nichts gehe über verlässliche Wirksamkeit, was die beiden Besucher angesichts des neuen, ergonomischen Gatters sehr gut nachvollziehen konnten.

An einigen anderen Stellen wurden den Besuchern Maschinen- und Prozessverbesserungen gezeigt, die nicht in einer Entwicklungsabteilung ausgetüftelt wurden, sondern direkt von den betroffenen Mitarbeitern oder Spezialisten aus dem Verbesserungsteam entwickelt worden waren. Von den knapp 120 Mitarbeitern des Unternehmens meinte Göhl, dass jeder bei Kirson die Gelegenheit erhalte, ein Erfinder zu sein. Ein sehr großer Teil der Mitarbeiter nutze die vom Unternehmen diesbezüglich eingeräumten Möglichkeiten.